Beim Adlerweg handelt es sich um den wohl populärsten Weitwanderweg Österreichs. In 33 Etappen durchquert er das gesamte Bundesland Tirol von Ost nach West.
Offizieller Start- und Endpunkt ist St. Johann in Tirol bzw. St. Christoph am Arlberg (Nordtirol, Etappen 1 – 24). Die weiteren 9 Etappen setzen sich in Osttirol fort.
In Nordtirol führt der Adlerweg durch den Wilden Kaiser, die Brandenberger Alpen, das Karwendel, die Tuxer Alpen, das Wettersteingebirge und endet in den Lechtaler Alpen. In Osttirol durchquert der Adlerweg die Hohen Tauern. Er startet in der Venedigergruppe und endet in der Großglocknergruppe. Falls dich diese Route interessieren sollte: Der Adlerweg in Osttirol überschneidet sich auch ein wenig mit unserem Venediger Höhenweg.
Die gesamte Strecke des Adlerwegs (33 Tage) in einem zu wandern ist eine Möglichkeit. Neben einigen Urlaubstagen erfordert dies auch ein hohes Maß an Ausdauer sowie einigen Planungsaufwand.
Für ein verkürztes, aber nicht minder aufregendes Adlerweg-Wandererlebnis empfehlen wir, den Abschnitt in den Lechtaler Alpen (offizielle Etappen 19-24) zu wählen. Diese Wegstrecke gilt als der Schwierigste des gesamten Adlerwegs, es handelt sich also quasi um die „Königsetappen“.
Körperlich wurden wir auf diesen Etappen extrem gefordert, für diese atemberaubende Landschaft hat sich das aber mehr als nur ausgezahlt. Der Adlerweg in den Lechtaler Alpen zählt bis dato jedenfalls zu den absolut schönsten Hüttenwanderungen, die wir je unternommen haben.
Dieser umfassende Wanderführer zum Adlerweg in den Lechtaler Alpen basiert auf unseren persönlichen Erfahrungen. Aufgrund von Naturereignissen (wie z.B. Steinschlägen, Muren- oder Lawinenabgängen) können sich im Lauf der Zeit verschiedene Aspekte dieser Hüttentour ändern, wie etwa die allgemeine Wegbeschaffenheit, die Schwierigkeit oder die Streckenführung.
Auch die Hüttenpächter:innen wechseln häufig, was dann eventuell Änderungen beim Reservierungssystem, bei den Bezahlmöglichkeiten, bei der Gastfreundschaft und bei der Essensqualität implizieren kann.
Update 2025 | Aufgrund von Renovierungsarbeiten bleibt das Württemberger Haus 2025 leider geschlossen.

- Beste Wanderzeit: Juli, August oder September
- Aktueller Wetterbericht & Webcams: Bergfex Bergwetter Lechtal
- Übernachtung: Ausschließlich in Berghütten.
- Buchung: Jede Hütte einzeln. Anleitung weiter unten im Text.
- Ermäßigungen: Hüttengäste mit einer Alpenverein-Mitgliedskarte erhalten Ermäßigungen auf Hüttenübernachtungen. Mehr zur AV-Mitgliedschaft: Tipps fürs Hüttenwandern in Österreich
- Wichtigste Ausrüstung: Hüttenschlafsack (z.B. Sea to Summit Liner), Bargeld. Mehr dazu: Packliste Hüttentour
- Wanderkarten: Lechtaler Alpen WK 351 (Freytag+Berndt)
- Wanderführer: Der Adlerweg – Rother Wanderführer
- Unterkünfte vor der Hüttentour: Ferienwohnung Sonja (Budget), Pension Elmerhof (Budget), LechZeit (Luxus) in Elmen, Lechtal
- Unterkünfte nach der Hüttentour: Lech Hostel (Budget), Hotel Garni Schneider (Mittelklasse) in Lech am Arlberg
Wanderkarte
ETAPPEN
Unterkünfte im Tal
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Tag 4
Tag 5
Tag 6 nach St. Anton
Tage 6-7 nach Lech
Tag 6 nach St. Christoph
Schwierigkeit
Sehr anspruchsvoll.
Der Abschnitt des Adlerwegs durch die Lechtaler Alpen ist nur für Wander:innen mit alpiner Erfahrung geeignet. Du solltest über eine (sehr) gute Grundkondition verfügen und absolut trittsicher und schwindelfrei sein.
Unterwegs sind einige extrem schmale, ausgewaschene Pfade zu meistern und enge Grate zu überwinden, die teilweise auch ein wenig ausgesetzt sind und wo wir ab und zu auch die Hände verwenden mussten. Der Adlerweg in den Lechtaler Alpen ist also keinesfalls eine Hüttenwanderung für Einsteiger:innen.
Spezielle Ausrüstung ist nicht erforderlich, wir empfehlen allerdings Wanderstöcke und Kletterhandschuhe mitzubringen.
Falls du auf etwas leichteren Hüttentouren wohler fühlst, wirf bitte eine Blick auf unseren Beitrag zu den schönsten Hüttenwanderungen in Österreich.

Warum wir die Etappen 19-24 gewählt haben
Sabrina und ich sind große Fans der Nördlichen Kalkalpen, welches auch die Lechtaler Alpen umfasst. Darüber hinaus hatten wir Lust auf eine herausfordernde, einsame Hüttentour. Da kamen uns die Etappen 19 – 24 des Adlerwegs gerade recht: In den Lechtaler Alpen waren wir fast ausschließlich auf schwarz markierten (= schwierigen, hochalpinen) Wanderwegen unterwegs. Wie bereits erwähnt handelt es sich hier um den schwierigsten Abschnitt des gesamten Adlerwegs.
Nun, es war tatsächlich schwierig – schwieriger als wir es eigentlich erwartet hatten! Es war aber auch die fesselndste und faszinierendste Route, die wir je in den österreichischen Alpen gewandert sind.
Die Aussichten waren kaum zu übertreffen. Während der Durchquerung der Lechtaler Alpen wurden wir u.a. mit atemberaubenden Weitblicken in das gegenüberliegende kristalline Verwallgebirge, das einen tollen Kontrast zum Kalkstein der Lechtaler Alpen bildet, verwöhnt.
Der Adlerweg in den Lechtaler Alpen belohnte unsere Anstrengungen außerdem mit täglichen Wildtiersichtungen (Steinböcke, Gämsen, Murmeltiere, Steinadler). Falls du so wie wir im Juli hier wanderst, kannst du dich auch auf zahlreiche blühende alpine Wildblumen freuen.
Das Tüpfelchen auf dem i waren für uns die einsamen Wanderwege. An einem beliebigen Tag haben wir nicht mehr als 10 weitere Wanderkolleg:innen angetroffen, welche zumeist in die entgegengesetzte Richtung gewandert. Für Ruhesuchende wie uns, ein wahrer Genuss.
Adlerweg (Lechtaler Alpen) 6 Tage: Unsere Route
Tag 1 (Etappe 19) | Boden – Hanauer Hütte (5,3 km, 2 Stunden)
Tag 2 (Etappe 20) | Hanauer Hütte – Steinseehütte – Württemberger Haus (11 km, 7 Stunden)
Alternativer Tag 2 | Hanauer Hütte – Gufelsee – Bittrichsee – Württemberger Haus (9,7 km, 6 Stunden)
Tag 3 (Etappe 21) | Württemberger Haus – Memminger Hütte (7 km, 5 Stunden)
Tag 4 (Etappe 22) | Memminger Hütte – Ansbacher Hütte (10 km, 6 Stunden)
Tag 5 (Etappe 23) | Ansbacher Hütte – Kaiserjochhaus – Leutkircher Hütte (12,7 km, 7 Stunden)
Tag 6 (Etappe 24) | Leutkircher Hütte – St. Christoph am Arlberg (12,3 km, 5 Stunden)
Alternativer Tag 6 | Leutkircher Hütte – St. Anton am Arlberg (7,2 km, 2:30 Stunden)
Alternativer Tag 6 und 7 | Leutkircher Hütte – Stuttgarter Hütte – Lech am Arlberg (2 Tage)
Unsere Etappenadaptionen
Tag 1 (Etappe 19) beginnt offiziell bei der Anhalter Hütte, unsere Wanderung startet jedoch auf halber Strecke der Etappe 19 in Boden.
Tag 2 (Etappe 20). Es gibt mehrere Möglichkeiten, von der Hanauer Hütte zum Württemberger Haus zu gelangen. Wir haben uns aufgrund der schlechten Wettervorhersage entschieden, die kürzere Variante über das Gufelseejoch und die Bitterscharte zu wandern (anstelle der Route über die Steinseehütte). Diese wunderschöne Alternativroute ist deutlich einfacher als die Steinsee Variante.
Tag 6 (Etappe 24) des Adlerwegs ist ein wenig enttäuschend. Wenn wir es noch einmal machen könnten, würden wir wohl direkt von der Leutkircher Hütte nach St. Anton am Arlberg absteigen. Eine andere Möglichkeit wäre, einen zusätzlichen Tag einzulegen, auf der Stuttgarter Hütte zu übernachten und am siebten Tag über die Rüfikopfbahn nach Lech am Arlberg (in Vorarlberg) abzusteigen.

Buchung/Hüttenreservierungen
Alle Übernachtungen in Berghütten entlang des Berliner Höhenwegs müssen einzeln und unabhängig voneinander reserviert bzw. gebucht werden.
Es ist wichtig, die Übernachtungen in den Hütten mehrere Wochen bzw. Monate im Voraus zu reservieren. Möglicherweise kannst du kurzfristiger buchen, wenn du ein flexibles Startdatum hast.
Alle Hütten am Adlerweg (Lechtaler Alpen) können über die Online-Buchungsplattformen hut-reservation.org oder Hütten-Holiday reserviert werden.
Informationen über Preise, Hüttenregeln, der Alpenvereins-Mitgliedschaft findest du in unserem Beitrag Tipps zum Hüttenwandern in Österreich.
Ankunftstag | Übernachtung in Elmen im Lechtal: Ferienwohnung Sonja (Budget), Pension Elmerhof (Budget) oder LechZeit (Luxus).
Etappe 1 | Hanauer Hütte – Online-Reservierung via huetten-holiday.com
Etappe 2 | Württemberger Haus – Online-Reservierung via hut-reservation.org (2025 geschlossen)
Etappe 3 | Memminger Hütte – Online-Reservierung via hut-reservation.org
Etappe 4 | Ansbacher Hütte – Online-Reservierung via huetten-holiday.com
Etappe 5 | Leutkircher Hütte – Online-Reservierung via huetten-holliday.com
Optional – Etappe 6 | Stuttgarter Hütte – Online-Reservierung via hut-reservation.org
Abreisetag | Der Adlerweg (Lechtaler Alpen) endet entweder in St. Christoph am Arlberg, in St. Anton am Arlberg oder bei der Bergstation der Rüfikopfbahn oberhalb von Lech. Nach der Hüttenwanderung empfehlen wir eine Übernachtung in Lech am Arlberg: Lech Hostel (Budget), Hotel Garni Schneider(Mittelklasse), Hotel Gotthard (Luxus) oder in St. Anton am Arlberg: Pension Haus Gamberg (Budget), m3Hotel (Mittelklasse), Hotel Ullrhaus (Luxus).
Gepäcktransfer | Wir haben die Firma Feuerstein genutzt, um unser Gepäck von unserer Unterkunft im Lechtal (LechZeit in Elmen) zu unserem Zielort (Hotel) in St. Anton am Arlberg oder in Lech am Arlberg zu bringen. In unserem Fall war es das Hotel Gotthard in Lech.

Ankunftstag in Elmen im Lechtal
Anreise nach Elmen
Elmen (976 m) ist am einfachsten über München oder Innsbruck erreichbar.
Von München aus empfiehlt sich die Zugverbindung nach Reutte in Tirol. Dort kann in den Bus 110 umgestiegen werden, der direkt nach Elmen fährt. Die gesamte Reisezeit beträgt etwa 3 Stunden und 30 Minuten.
Ab Innsbruck verkehrt ein Bus entweder via Nassereith oder Reutte in Tirol nach Elmen. Alternativ ist eine Anreise über Lech am Arlberg in Vorarlberg möglich. In beiden Fällen dauert die Fahrt rund 3 Stunden und 30 Minuten.
Empfehlenswerte Unterkünfte in Elmen, Lechtal
Budget | Ferienwohnung Sonja verfügt über Apartments mit Bergblick und ggf. Terrasse. Im Sommer ist die Lechtal-Aktiv Card im Preis inbegriffen.
Budget | Die Pension Elmerhof befindet sich im Dorfzentrum von Elmen und bietet Zimmer mit Balkon und Bergblick.
Luxus | Die LechZeit ist ein stylisches, alpin-modernes Hotel und Restaurant im Naturpark Tiroler Lech. Durch den Millennial-Vibe sind die Zimmer von raffinierten und funktionalen Minimalismus-Design geprägt, was uns sehr angesprochen hat. Die Zimmer blicken entweder auf das von den Lechtaler Alpen eingerahmte Lechtal, oder auf den angrenzenden besinnlichen Wald.
Das hoteleigene Restaurant ist ein sehr beliebter Ort im Lechtal. Es werden üppige und traditionelle Tiroler Gerichte serviert, die dazu verleiten, zu viel zu essen. Wir haben unseren Aufenthalt hier jedenfalls sehr genossen.
Eine Unterkunft in Elmen buchen.

Adlerweg Tag 1 (Etappe 19): Boden – Hanauer Hütte
Etappe 19: Details zur Wanderung
Distanz | 5,4 km
Benötigte Zeit | 2:00 – 2:30 Stunden
Aufstieg gesamt | 579 m
Abstieg gesamt | 9 m
Schwierigkeit | Leicht – Mittel
Min. Höhe | 1348 m
Max. Höhe | 1921 m
Route | Boden (1357 m) – Hanauer Hütte (1922 m)
Einkehr | Keine. Da die erste Etappe sehr kurz ist, haben wir in der Hanauer Hütte Mittag gegessen.
Anreise zum Ausgangspunkt nach Boden
Wir nutzten das Linientaxi vom Gemeindeamt Elmen nach Boden (Fahrzeit: 20 Minuten), das von Donnerstag bis Sonntag zur Verfügung steht. Der Shuttle verkehrt allerdings nur einmal am späten Vormittag und zweimal am Nachmittag.
Der Transfer war in der Lechtal Aktiv Card inkludiert, die wir während unseres Aufenthalts in der LechZeit kostenlos erhielten.
Falls die Wanderung an einem Montag, Dienstag oder Mittwoch gestartet wird, muss die Anreise nach Boden selbst organisiert werden.
Dafür kann Klugi’s Shuttle Service unter +43 (0) 676 557 80 18 oder +43 (0) 5635 554 kontaktiert werden. Alternativ hilft das LechZeit-Personal auch gerne, den Transfer zu organisieren.
Boden – Hanauer Hütte (2:30 Stunden)
Die 19. Etappe des Adlerweg beginnt offiziell eigentlich bei der Ansbacher Hütte. Wir starten allerdings auf halber Strecke in Boden.
In Boden angekommen, folgen wir zunächst der Beschilderung zur Hanauer Hütte (2:30 Stunden). Nachdem wir die Brücke über den Fundaisbach überqueren, folgen wir der Straße bis zu einem Parkplatz.
Wir überqueren eine weitere Brücke und folgen dem Weg links hinauf ins Tal, wo wir nun parallel zum Gstreinbach wandern.
Während wir dem breiten Schotterweg durch das Tal folgen, tauchen wir in grüne Wälder ein, wo wir zahlreiche Vögel zwitschern hören. Bis hierher verlief der Weg größtenteils flach.
Nach 3,4 km endet der breite Weg an der Talstation der Materialseilbahn der Hanauer Hütte (1922 m). Nun beginnt der eigentliche Wanderweg und somit auch der Aufstieg. Wir überwinden in relativ kurzer Zeit 390 Höhenmeter, bis wir schließlich die schön gelegene Hanauer Hütte erreichen.
Übernachtung in der Hanauer Hütte
Wir haben sowohl die traumhafte Lage der Hütte und unser Zimmer sehr genossen. Von der Außenterrasse aus bietet sich ein freier Blick auf die Dremelspitze, die Parzinnspitze, die Plattigspitze und die Schlenkerspitze.
Reservierung | Hanauer Hütte (1922 m) – Online-Reservierung via huetten-holiday.com
Bezahlung | Nur Bargeld möglich.
Duschen | 4 EUR für 3 Minuten, Münzbetrieb. Duschen erst ab 16 Uhr möglich.
Trinkwasser | Das Leitungswasser der Hütte ist trinkbar.
Steckdosen | Im Speisesaal und in den Zimmern.
Essen | Okay
Halbpension oder à la carte | Beides möglich. Wir empfehlen À la carte.
Zimmer | Matratzenlager, Mehrbettzimmer, Zwei-Bett-Zimmer.

Adlerweg Tag 2 (Etappe 20): Hanauer Hütte – Württemberger Haus
Etappe 20: Details zur Wanderung
Distanz | 8,9 km
Benötigte Zeit | 6 Stunden
Aufstieg gesamt | 1052 m
Abstieg gesamt | 749 m
Schwierigkeit | Mittel. Der einzige schwierige Teil dieser Wanderung ist der Aufstieg zur Bitterscharte, welcher sehr steil und das letzte Stück ist fast senkrecht hinaufführt. Zum Glück ist dieser Abschnitt seilversichert.
Min. Höhe | 1912 m
Max. Höhe | 2547 m
Route | Hanauer Hütte (1922 m) – Unterer Parzinnsee – Gufelseejoch – Gufelsee – Bitterichsee – Bitterscharte – Württemberger Haus (2220 m)
Einkehr | Keine. Bring eine Jause mit, oder bestell dir am Vorabend in der Hanauer Hütte ein Lunchpaket.
Hanauer Hütte – Bitterscharte – Württemberger Haus (6 Stunden)
Wir haben uns für die alternative Route über den Bitterichsee entschieden, da der Wetterbericht Regen und Gewitter vorausgesagt hat.
Diese Route war wirklich atemberaubend. Da sie weniger oft begangen wird, gibt es eine größere Chance, unterwegs Gämsen oder Steinböcke anzutreffen.
Von der Hanauer Hütte folgen wir der Beschilderung zum Württemberger Haus in Richtung Gufelseejoch.
Dieser wunderschöne Weg führt durch ein alpines Paradies, in dem unter anderem gelber Wundklee, fuchsienfarbene Alpenrosen und violette Fingerhüte blühen.
Nach der hölzernen Parzinnalm (Hütte) wandern wir weiter bergauf zum Unteren Parzinnsee, einem kleinen, fast ausgetrockneten See unterhalb der Parzinnspitze.
Der Weg führt weiter hinauf und biegt bald nach links zum Gufelseejoch ab. Wir wandern nun schräg über einen Hang.
Verwinkelte Haarnadeln und ein Stahlseil führen uns zum Gufelseejoch, dem Sattel zwischen der Parzinnspitze und der Kogelseespitze.
Von der Scharte genießen wir den tollen Ausblick auf den Gufelsee direkt unter uns. Wir steigen nun den lehmigen Pfad (bei Nässe sehr rutschig) zum See ab.
Nachdem wir den See hinter uns gelassen haben, wandern wir – begleitet von rennenden und pfeifenden Murmeltieren – langsam über grasbewachsene Hänge bergab.
Der Weg flacht schließlich ab und wir queren eine Wiese und einen Bach. Anschließend folgen wir einem aussichtsreichen Weg rund um den Vorderen Gufelkopf oberhalb des Glabtals.
Bei der folgenden Kreuzung halten wir uns rechts in Richtung “Württemberger Haus über Bitterscharte” (ausgeschildert 3 Stunden).
Wir sehen nun den Otterbach und ein Tal, das zum Dorf Gramais führt. Nun beginnt der Weg in Richtung Bitterichsee anzusteigen. Zu unserer Linken können wir die kleine, unbewirtschaftete Gufelhütte erkennen.
Im Juli war der Bitterichsee mit Wundklee gesäumt. Die Umgebung rund um den See sah aus wie ein leuchtender gelber Teppich. Wir legten hier eine lange Pause ein, tauchten unsere Füße ins Wasser und genossen die Einsamkeit.
Vom See ausgehend überqueren wir zunächst (wieder) den Otterbach, da sich der Weg auf der rechten Seite des Sees fortsetzt. Wir fanden keine gute Querungsstelle, also zogen wir unsere Schuhe (wieder) aus und querten das relativ hohe Wasser mit unseren Crocs.
Wir wandern nun stetig bergauf, die Aussicht auf den Bitterichsee wird damit mit jedem Schritt besser. Mit etwas Glück triffst du hier so wie wir auf einige Steinböcke.
Der Weg biegt schließlich links in den Stuttgarter Weg ein und führt steil einen Geröllhang hinauf. Das letzte Stück zur Scharte ist mit Stahlseilen gesichert.
Wir haben beide Hände und einigen Kraftaufwand benötigt, um diesen sehr steilen Abschnitt zu meistern.
Sobald die Bitterscharte erreicht ist, wandern wir wieder bergab in Richtung Württemberger Haus. Glücklicherweise ist diese Seite der Bitterscharte weniger steil. Der schwierigste Abschnitt des Tages ist nun geschafft.
Während wir bergab wandern, raubt uns der grandiose Ausblick auf den See mit den hohen Berggipfel im Hintergrund (Östliche Spiessrutenspitze, Westliche Spiessrutenspitze, Plankenspitze) beinahe den Atem.
Wir wollten hier eigentlich eine Pause einlegen, unser Abstieg wurde jedoch durch einen unfreundlichen Hagelsturm beschleunigt.
Bald vereint sich der Weg mit der alternativen Route via Steinseehütte. Ab hier sind es noch 0,5 Kilometer (130 m Abstieg) bis zur zum Württemberger Haus (2220 m).
Übernachtung im Württemberger Haus
Mit Blick auf die fernen Ötztaler Alpen und ist das Württemberger Haus (2220 m) eine der romantischsten Hütten der Lechtaler Alpen.
Sie thront hoch über dem Talort Zams. Diese Hütte ist äußerst gemütlich, warm und einladend. Das Württemberger Haus ist eine eher kleinere Hütte, daher sind die Schlafplätze etwas enger als gewöhnlich.
Wir haben uns grundsätzlich im Württemberger Haus sehr wohlgefühlt. Das Hüttenteam kreiert eine stressfreie Umgebung – es gibt keine 1000 Regeln, an die man sich halten muss.
Auch das Essen war hervorragend und wurde in großzügigen Portionen serviert.
Reservierung | Württemberger Haus – Online-Reservierung via hut-reservation.org (2025 geschlossen)
Bezahlung | Nur Barzahlung möglich.
Duschen | Keine. Es gibt eine kalte „Gartendusche“ im Freien.
Trinkwasser | Das Leitungswasser ist trinkbar.
Steckdosen | Begrenzte Anzahl an Steckdosen in der Hütte.
Essen | AUSGEZEICHNET
Halbpension oder à la carte | Beide Optionen sind verfügbar. Wir konnten uns bei unserer Ankunft (bis 17 Uhr) entscheiden, was wir am Abend essen möchten.
Zimmer | Mehrbettzimmer und Lager verfügbar.

Adlerweg Tag 3 (Etappe 21): Württemberger Haus – Memminger Hütte
Etappe 21: Details zur Wanderung
Distanz | 7 km
Benötigte Zeit | 5 Stunden
Aufstieg gesamt | 670 m
Abstieg gesamt | 650 m
Schwierigkeit | Schwierig
Min. Höhe | 2200 m
Max. Höhe | 2635 m
Route | Württemberger Haus (2220 m) – Grossbergspitze (2635 m) – Grossbergkopf (2612 m) – Grossbergjoch – Seescharte (2599 m) – Unterer Seewisee – Memminger Hütte (2242 m)
Einkehr | Keine. Bring eine Jause mit oder organisiere dir am Vorabend ein Lunchpaket im Württemberger Haus.
Württemberger Haus – Grossbergspitze – Memminger Hütte (5 Stunden)
Die 21. Etappe des Adlerwegs hat uns großen Spaß gemacht, ist aber auch ziemlich anspruchsvoll. Sie erfordert nämlich einen heiklen Aufstieg entlang einer langgezogenen Kammlinie. Heute wandern wir im Wahrsten Sinne des Wortes auf einem Höhenweg. Wir tanzen praktisch in den Wolken.
Vom Württemberger Haus folgen wir zunächst den Wegweisern in Richtung Östliche Spiessrutenspitze. Bis zum Erreichen eines Geröllhangs führt der Weg sanft ansteigend über grasbewachsene Hänge bergauf.
Nun wird’s zunehmend steiler, wir winden uns anhand von schmalen Kehren bergauf, bis wir geradeaus zu einer Felswand hoch „klettern“. Unsere Wadln haben hier bereits höllisch gebrannt.
Weniger steil als zuvor geht’s danach weiter über langgezogene Serpentinen bergauf. Einige Eisensprossen und ein Seil helfen uns beim Aufstieg. Wir folgen nun einem aussichtsreichen Pfad zum Grat.
Vom Grat klettern wir weiter hinauf zur Großbergspitze (2635 m). Wir haben hier eine wohlverdiente Pause eingelegt und den umwerfenden Ausblick genossen.
Nach der Großbergspitze wird der Weg technisch schwieriger. Es gibt einige knifflige, schmale Stellen, die unsere volle Aufmerksamkeit erfordern. Wir folgen nun dem Gipfelgrat zum Großbergkopf (2612 m). Es fühlt sich an, als würden wir uns auf der Wirbelsäule des Berges fortbewegen.
Ein Teil der Route ist seilversichert, jedoch nicht komplett.
Sobald wir den Großbergkopf erreichen, führt der Weg auf der linken Seite des Grats weiter. Nun beginnt der Abstieg.
Der Weg flacht ab und überquert Gras- und Geröllhänge. Endlich mal wieder flaches Gehen! Sobald wir eine Wegkreuzung erreichen, sehen wir die Memminger Hütte mit 2 Stunden ausgeschildert. Die andere Richtung würde hinunter ins Tal nach Zams führen.
Wir wandern weiter bergauf bis zur sehr engen Seescharte. Nachdem wir uns durch den Spalt hindurchgezwängt haben, können wir in der Ferne bereits mehrere Bergseen sowie die Memminger Hütte erkennen.
Der Abstieg von der Seescharte (2.599 m) ist zunächst mit Seilen gesichert. Nachdem diese Passagen sicher bewältigt wurden, führt der Weg steil hinab über Geröll, Schutt und erdigen Boden. Entlang des Seewissebachs geht es weiter, bis eine kleine Schlucht gequert wird.
Wir empfanden eine große Erleichterung, als wir schließlich den Talboden erreichten. Da das Wetter grandios war, nutzten wir die Wiesen rund um den Unteren Seewisee für eine weitere Pause.
Die Memminger Hütte kann in beide Richtungen um den See erreicht werden. Wir wählten den rechten Weg. Die Memminger Hütte (2242 m) ist dann nur noch ein paar Minuten entfernt.
Optionale Gipfelwanderung zum Seekogel (2412 m)
Von der Memminger Hütte haben wir den Seekogel erklommen, einem Gipfel, der von der Hütte aus leicht zu erkennen ist. Wir sind am späten Nachmittag zum Seekogel gewandert, nachdem wir uns in der Hütte mit Kaffee und Kuchen gestärkt haben.
Ausgangspunkt | Memminger Hütte
Distanz | 1.6 km Hinweg wie Rückweg
Benötigte Zeit | 1 Stunde
Aufstieg/Abstieg gesamt | 170 meters
Schwierigkeit | Mittel
Übernachtung in der Memminger Hütte
Die Memminger Hütte (2242 m) liegt in einer “Schüssel”, die von herrlichen Gipfeln umgeben ist. Es ist wirklich traumhaft schön hier!
Bei der Memminger Hütte kreuzen sich der E4, der E5, der Lechtaler Höhenweg und eben auch der Adlerweg. Der E5 (Alpenüberquerung: Oberstdorf – Meran) ist im Grunde der „Jakobsweg der Alpen“ und sehr beliebt bei unseren deutschen Nachbarn. Du wirst hier also nicht alleine sein.
Die Memminger Hütte wirkt aufgrund ihrer Größe recht unpersönlich. Das Personal macht allerdings einen ausgezeichneten Job. Wir haben nie lange gewartet, um Essen oder Getränke zu bestellen.
Reservierung | Memminger Hütte – Online-Reservierung via hut-reservation.org
Bezahlung | Nur Barzahlung möglich.
Duschen | 4 EUR für 3 Minuten, münzbetrieben
Trinkwasser | Das Leitungswasser der Hütte ist trinkbar.
Steckdosen | Im Speisesaal. Begrenzte Anzahl an Steckdosen in den Zimmern.
Essen | Sehr gut
Halbpension oder à la carte | Beides möglich.
Zimmer | Mehrbettzimmer und Lager verfügbar.

Adlerweg Tag 4 (Etappe 22): Memminger Hütte – Ansbacher Hütte
Etappe 22: Details zur Wanderung
Distanz | 9,7 km
Benötigte Zeit | 6 Stunden
Aufstieg gesamt | 1040 m
Abstieg gesamt | 900 m
Schwierigkeit | Schwierig
Min. Höhe | 1740 m
Max. Höhe | 2620 m
Route | Memminger Hütte (2242 m) – Griesslscharte – Winterjoch – Kopfscharte – Ansbacher Hütte (2376 m)
Einkehr | Keine. Bring eine Jause mit oder organisiere dir am Vorabend ein Lunchpaket in der Memminger Hütte.
Memminger Hütte – Griesslscharte – Ansbacher Hütte (6 Stunden)
Von der Memminger Hütte steigt der Weg links auf einem lehmigen Pfad über abschüssiges Gelände in Richtung Parseiertal ab.
Nach einer Wasserdurchquerung verengt sich der Weg und ist ab hier für einige Zeit seilversichert. Danach folgen wir einem schmalen Weg und queren weitere Bäche, bis wir schließlich den Parseierbach erreichen.
Beim Parseierbach beginnt der 910 Meter lange Aufstieg zur Griesslscharte. Der Weg steigt durch ein Wäldchen langsam an.
Wir wandern nun in Richtung einer kleinen privaten Hütte, die in den Felsen darüber eingekeilt ist. Bevor wir die Hütte erreichen, biegt der Weg scharf nach links ab. Nun geht’s weiter über grasbewachsene Hänge bis zum Langkar.
Der einfache Abschnitt dieser Etappe liegt nun hinter uns. Auf der rechten Seite des Kars führt der Weg weiter geradeaus bergauf.
Es ist ein unbarmherziger Aufstieg, besonders an heißen Tagen, wie es bei uns der Fall war. Der Weg quert das mit Geröll gefüllte Kar. Gegen Ende mussten wir ein Schneefeld passieren, welches uns zum Beginn einer gesicherten Passage brachte. Die Seile helfen uns, die Scharte zu erreichen.
Endlich geschafft! Sobald wir die Griesslscharte erklommen haben, ist es an der Zeit, dich und deinen schönen, gesunden Körper zu feiern!!! Wir waren super happy und fühlten uns extrem stark.
Von der Griesslscharte sind es noch 3,4 km bis zur Ansbacher Hütte. Diese sind allerdings verhältnismäßig einfach zu meistern.
Wir steigen zunächst über Geröllgelände in eine „Schüssel“ ab, in der sich bis zum Spätsommer noch Altschnee befindet. Die Aussicht auf die umliegenden Berge ist atemberaubend.
Farben prallen aufeinander und die Berggipfel sehen fast so aus, als würden sie gleichzeitig schmelzen und erstarren.
Vom Winterjoch wandern wir nun waagerecht über Geröllhänge hinterhalb des Stierkopfs, bis wir den für heute letzten Anstieg zur Kopfscharte starten.
Nach dem letzten Anstieg führt der Weg über ein Plateau mit weichem, grasigen Untergrund (eine Wohltat!), bis wir schließlich die Ansbacher Hütte erreichen. Am Weg zur Hütte sind wir auf ein paar grasende Schafe gestoßen.
Das Ende dieser Etappe wird von den grandiosen Ausblicken auf den Verwall und auf das Stanzer Tal begleitet.
Wir können auch den Ort Flirsch unterhalb erkennen, der von zwei beeindruckenden Bergketten umschlossen wird.
Übernachtung in der Ansbacher Hütte
Die traditionelle Ansbacher Hütte (2376 m) kombiniert köstliches Essen mit einer fantastischen Aussicht.
Reservierung | Ansbacher Hütte – Online-Reservierung via huetten-holiday.com
Bezahlung | Nur Barzahlung möglich.
Duschen | 1 EUR für 1 Minute, mit Münzeinwurf
Trinkwasser | Das Leitungswasser ist trinkbar.
Steckdosen | Nur vereinzelt verfügbar.
Essen | Sehr gut
Halbpension oder à la carte | Beides möglich. Wir haben uns für das Halbpensionsmenü entschieden und es war ausgezeichnet.
Zimmer | Zwei-Bett-Zimmer, Mehrbettzimmer und Lager verfügbar.

Adlerweg Tag 5 (Etappe 23): Ansbacher Hütte – Leutkircher Hütte
Etappe 23: Details zur Wanderung
Distanz | 12,4 km
Benötigte Zeit | 7 Stunden
Aufstieg gesamt | 950 m
Abstieg gesamt | 1069 m
Schwierigkeit | Schwierig
Min. Höhe | 2249 m
Max. Höhe | 2587 m
Route | Ansbacher Hütte (2376 m) – Flarschjoch – Alperschonjoch – Hinterseejoch – Kridlonscharte – Kaiserjochhaus (2310 m) – Leutkircher Hütte (2251 m)
Einkehr | Kaiserjochhaus. Wir benötigten unterwegs allerdings eine zusätzliche Stärkung, denn von der Ansbacher Hütte sind es gut 5 Stunden zum Kaiserjochhaus.
Ansbacher Hütte – Kaiserjochhaus (5 Stunden)
Die 23. Etappe des Adlerwegs empfanden wir als ein wahres Biest. Wir fanden sie noch einmal anspruchsvoller, als die beiden vorherigen Tage, da Teile des Weges von Muren/Lawinen ausgewaschen wurden und das Weiterkommen erschwerten.
Wir wandern zunächst ca. 700 Meter zurück zur letzten Kreuzung, die wir bereits am Vortag passiert haben. Hier halten wir uns diesmal links in Richtung Flarschjoch.
Der Abstieg vom Flarschjoch führt durch die karge Felslandschaft der Knappenböden. Weiter geht es über Geröllhänge zum Alperschonjoch.
Der nächste Abschnitt erfordert ein wenig Geduld, denn wir klettern über 19 gesicherte Abschnitte, die an der schroffen Südseite der Vorderseespitze vorbeiführen.
Es ist zwar keine spezielle Ausrüstung notwendig, aber wir waren sehr froh, unsere Kletterhandschuhe dabei zu haben. Dieser Weg ist auch unter dem Namen „Haas-Weg“ bekannt. Er ist nicht außergewöhnlich schwierig, aber relativ lang (1 Stunde).
Sobald wir den Vordersee erreichen (wir befinden uns oberhalb vom See), beginnen wir allmählich mit dem 200 Meter Aufstieg Richtung Hinterseejoch. Das letzte Stück zum Joch führt über Serpentinen hinauf und ist sehr steil.
Vom Hinterseejoch erhalten wir tolle Ausblicke auf den Hintersee. Der anfängliche Abstieg ist aufgrund des abfallenden, erdig-steinigen Geländes etwas rutschig.
Der Weg schmiegt sich dann in einer sanften Diagonale an den felsigen Berghang, der zur Kridlonscharte hinaufführt.
Dieser Teil war ziemlich schwierig, weil die Schneeschmelze den Weg zerfurcht hat. An manchen Stellen war der Weg so schmal, dass wir kaum wussten, wohin wir den Fuß setzen sollten. Außerdem konnten wir uns nirgends richtig festhalten.
Sobald wir uns der Kridlonscharte nähern, wandern wir über zerklüftetes und ausgesetztes Gelände, das mit Seilen gesichert ist. Um den Pass zu erreichen, klettern wir einen Kamin hinauf, der ebenfalls seilversichert ist.
Auf der anderen Seite der Scharte flacht der Weg wieder ab. Wir folgen einem aussichtsreichen Weg über erdiges Terrain und Geröll. Unten im Tal sehen wir den Ort Pettneu am Arlberg. Oberhalb können wir die Kridlonspitze erkennen.
Anhand eines schmalen Pfads, der über viel Geröll und einen steilen, ausgesetzten Hang führt (ähnlich wie bei der Vorderseespitze), erreichen wir das Kaiserjochhaus.
Diese Passage ist sehr anspruchsvoll und nervenaufreibend, aber wir haben es fast geschafft. Die Kraxelei hat bald ein Ende!
Sobald wir den Sattel zwischen Malatschkopf und Griesskopf erreichen, sind wir schon fast am Kaiserjochhaus angelangt.
Eine Übernachtung im Kaiserjochhaus (2310 m) ist definitiv eine Option für die heutige Etappe.
Nach etwas Kuchen, Kaffee, Johannisbeersaft gespritzt, (inkl. freundlicher Bedienung!) ging es für uns allerdings noch weiter zur Leutkircher Hütte (2 Stunden). Zum Glück sind die nächsten zwei Stunden verhältnismäßig einfach (das wurde uns zumindest im Kaiserjochhaus versprochen).
Kaiserjochhaus – Leutkircher Hütte (2 Stunden)
Vom Kaiserjochhaus (2310 m) wandern wir zunächst bergauf zum grasbewachsenen Gipfel des Kaiserkopfs. Wir steigen anschließend gleich wieder ab und queren waagerecht die Hänge des Bergleskopfes.
Im Anschluss geht’s wieder hinauf in Richtung Schindelescharte, dem Sattel zwischen Schindlekopf und Bergleskopf. Am Sattel ist die Leutkircher Hütte mit 1:15 Stunden ausgeschildert.
Wir wandern weiter bergab und queren die grasigen Hänge des Bergleskopfes, bis wir eine grüne Mulde am Fuße des hübschen Stanskogels erreichen.
Mit Blick auf der Verwall zu unserer Linken, folgen wir dem schönen und leichten Wanderweg durch saftige Wiesen und Weiden.
Den Berg umrundend, können wir unterhalb bereits die Leutkircher Hütte (2251 m) sowie ein Ensemble aus zerklüfteten Gipfeln erkennen. Es geht noch kurz bergab, bevor wir die Hütte erreichen.
Übernachtung in der Leutkircher Hütte
Diese 108 Jahre alte Leutkircher Hütte (2251 m) ist so, wie wir uns jede Berghütte vorstellen: freundlich, warm, einladend und überaus charmant.
Meinhard Egger bewirtschaftet die Hütte seit 30 Jahren und hat sich sehr viel Zeit für unsere Fragen genommen. Wir haben unseren Aufenthalt hier sehr genossen und können es kaum erwarten, wiederzukommen.
Reservierung | Leutkircher Hütte – Online-Reservierung via huetten-holliday.com
Bezahlung | Nur Barzahlung möglich.
Duschen | 3 EUR für 3 Minuten, Münzbetrieb
Trinkwasser | Das Leitungswasser ist trinkbar.
Steckdosen | Im Speisesaal (verfügbar bis 22 Uhr)
Essen | Sehr gut
Halbpension oder à la carte | Beides möglich. Wir konnten uns bis 17 Uhr entscheiden.
Zimmer | Mehrbettzimmer und Lager verfügbar.

Adlerweg Tag 6 (Etappe 24): Leutkircher Hütte – St. Christoph am Arlberg
Etappe 24 Details zur Wanderung
Distanz | 12,3 km
Benötigte Zeit | 5 Stunden
Aufstieg gesamt | 539 m
Abstieg gesamt | 1026 m
Schwierigkeit | Schwierig
Min. Höhe | 1769 m
Max. Höhe | 2550 m
Route | Leutkircher Hütte (2251 m) – Ulmer Hütte (2288 m) – Galzig – Maiensee – St. Christoph am Arlberg (1765 m)
Einkehr | Ulmer Hütte
Leutkircher Hütte – St. Christoph am Arlberg (5 Stunden)
Wie du wahrscheinlich schon mitbekommen hast, können wir die letzte Etappe des Adlerweg nicht wirklich empfehlen.
Nach einigen schroffen, ausgesetzten Kletterpassagen führt der Abstieg durch das Skigebiet St. Anton am Arlberg hinunter, welches im Sommer nicht gerade eine Augenweide ist.
Das Landschaftsbild wurde von der Ski-Infrastruktur komplett zerstört. Das war nicht exakt das, was wir uns für den Abschluss des sonst landschaftlich traumhaften Adlerwegs vorgestellt haben.
Natürlich macht es Sinn, dass der Adlerweg in Tirol (St. Christoph am Arlberg, 1765 m, dem westlichsten Ort Tirols) endet. Wir finden jedoch, dass dies nicht die beste Wahl ist.
Rückblickend wären wir lieber von der Leutkircher Hütte zur Stuttgarter Hütte gewandert, hätten dort übernachtet, um dann am nächsten Tag nach Lech am Arlberg in Vorarlberg abzusteigen (bzw. die Rüfikopfbahn zu nehmen).
Eine andere Möglichkeit wäre, direkt von der Leutkircher Hütte in 2:30 Stunden ins Tal nach St. Anton abzusteigen. Beide Möglichkeiten haben wir in der Karte markiert.
Auch die letzte (offizielle) Etappe des Adlerwegs ist nicht gerade einfach. Sie enthält einen zermürbenden Abschnitt, der Trittsicherheit, Kraxelei und Felsumarmungen (darf man das so nennen?) erfordert.
Nach einem einfachen Start teilt sich der Weg. Wir halten uns links und nehmen den „unteren Höhenweg“. Nach ca. 1 km teilt sich der Weg erneut. Wir folgen der Beschilderung zur Ulmer Hütte (schwarz) auf dem Weg Nr. 601 und wählen dafür den rechten Weg.
Nach einigen steilen Serpentinen ist es an der Zeit, sich mit den hiesigen Felsen vertraut zu machen. Der Weg ist ein wenig brutal, mit ausgewaschenen Abschnitten und abfallendem Gelände. Entlang der Route gibt es einige Seilversicherungen.
Der Weg wird schließlich einfacher und wir wanderst über einen Geröllhang und einen felsigen Ausläufer (nicht schwierig) zum Mattunjoch.
Vom Joch beginnt nun der „hässliche Teil“ durch das Arlberger Skigebiet. Wir folgen dem Weg zum Valfagehrjoch und der Beschilderung zur Ulmer Hütte. Wir blieben auf der Straße – der Wanderweg erschien uns sinnlos – und wanderten hinunter zur Hütte.
Nach dem Mittagessen in der Ulmer Hütte (2288 m) führt der Weg nach links in Richtung Galzig, steigt entlang eines Baches ab und passiert vorher noch einen Spielplatz. Wir nehmen den „Panoramaweg“ Richtung Galzig, alternativ kann auch der Straße (einfacher) gefolgt werden.
Von der Bergstation der Vallugabahn / Galzigbahn (hier gibt es eine Einkehrmöglichkeit) folgen wir dem „Maienweg“ zum Maiensee. Durch Latschenkiefern geht es bergab bis zum See. Vom Mariensee ist es nur noch ein kurzer Spaziergang nach St. Christoph am Arlberg.
Übernachtung in Lech am Arlberg oder St. Anton am Arlberg
St. Christoph am Arlberg ist im Sommer eine Geisterstadt. Wir empfehlen daher, entweder mit dem Bus / Taxi nach St. Anton am Arlberg in Tirol oder nach Lech am Arlberg in Vorarlberg zu fahren.
Dort stehen zahlreiche erstklassige Hotels zur Verfügung, um sich von den Strapazen der kräfteraubenden Hüttenwanderung angemessen zu erholen. Für unsere persönlichen Unterkunftstipps wirf am besten einen Blick auf die schönsten Hotels in Lech am Arlberg.
Empfehlenswerte Unterkünfte in Lech
Budget | Das Lech Hostel ist eine preisgünstige Unterkunft in Lech am Arlberg und bietet saubere und gemütliche Einzel-, Doppel- und Dreibettzimmer. Es bietet Zugang zu einer Gemeinschaftsküche und einem Gemeinschaftsraum. Auch die Bäder werden gemeinsam genutzt. Der Zimmerpreis ist unschlagbar.
Mittelklasse | Das Hotel Garni Schneider ist eine Frühstückspension, die sich direkt neben der Rüfikopfbahn im Zentrum von Lech befindet. Die Zimmer sind modern eingerichtet, zudem sehr sauber und komfortabel. Außerdem kann der Wellnessbereich (finnische Sauna, Dampfbad, Kneippbecken und Ruheraum) sowie ein kostenloser Privatparkplatz genutzt werden.
Luxus | Wir haben nach dem Adlerweg im Hotel Gotthard übernachtet. Für uns war es der perfekte Abschluss nach dieser langen und kräfteraubenden Tour. Das familiengeführte Hotel liegt mitten im Ortskern von Lech. Im Wellnessbereich konnten wir uns in den 2 Tagen sehr gut erholen und die Wanderung Revue passieren lassen. Das Abendessen in der Stube Gotthard hat uns sehr gut geschmeckt. Außerdem erwähnenswert: Das exzellente Hausbier OMES, welches direkt im Hotel gebraut wird.
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Empfehlenswerte Unterkünfte in St. Anton am Arlberg
Budget | Das Haus Gamberg bietet preiswerte Zimmer mit ausgezeichnetem Frühstück und befindet sich vis-a-vis von der örtlichen Pfarrkirche. Der Bahnhof St. Anton kann in wenigen Minuten (600 m) fußläufig erreicht werden.
Mittelklasse | Das stilvolle m3Hotel liegt direkt in der Fußgängerzone von St. Anton und bietet Zimmer mit oder ohne Frühstück und/oder Balkon. Zum Bahnhof sind es nur wenige Minuten zu Fuß.
Luxus | Für einen entspannenden und erholsamen Abschluss dieser Hüttentour empfehlen wir, im wunderschönen Hotel Ullrhaus zu übernachten. Das Hotel verfügt über einen stilvollen, gemütlichen Spa-Bereich, ein erstklassiges Frühstücksbuffet sowie äußerst gemütliche Betten.
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