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Wandern von Hütte zu Hütte in Österreich | 10 wichtige Tipps

Eine Wanderung von Hütte zu Hütte bzw. Hüttenwanderung ist eine Mehrtageswanderung, bei der unterwegs in Schutzhütten übernachtetet wird. Dafür kann entweder eine Route aus den bereits etablierten Hüttentouren gewählt werden oder alternativ auch eigene Route geplant werden.

Von unzähligen leichten Touren, die sich ideal für Anfänger:innen eignen, bis hin zu schwierigere Routen, wo alpine Erfahrung vorausgesetzt wird: In den Bergen Österreichs gibt es Hüttenwanderungen in allen Schwierigkeitsstufen.

Da das Wildcampen in den österreichischen Alpen grundsätzlich nicht erlaubt ist, ist eine Hüttentour nur mit einer Übernachtung in Schutzhütten möglich.

Aufgrund der herzlichen Gastfreundschaft, den herzhaften Mahlzeiten und dem generell hohen Komfort in den österreichischen Schutzhütten zählen die österreichischen Alpen zu den populärsten Hüttenwanderungs-Destinationen Europas. Kein Wunder also, dass mein Heimatland auch unserer persönlicher Hüttentouren-Favorit ist.

Trotz ihres einfachen Charakters bieten die Hütten eine warme und einladende Atmosphäre. Sie sind der ideale Ort, um nach einer anstrengenden Wanderetappe mit anderen Wandernden ins Gespräch zu kommen und sich mit traditionellen österreichischen Gerichten zu stärken.

In diesem Beitrag verrate ich alles, was wir beim Hüttenwandern in Österreich in den vergangenen Jahren gelernt haben.

Berliner Hütte, Zillertaler Alpen, Österreich
  1. Die Hüttenwandersaison in den Alpen beginnt Mitte/Ende Juni und endet Mitte/Ende September. Die Öffnungszeiten der Hütten variieren je nach Wetterlage. 
  2. Eine bereits etablierte Wanderroute für deine Hüttenwanderung wählen.
  3. Einen Schlafplatz vor deiner Ankunft in der jeweiligen Schutzhütte (obligatorisch!) reservieren. Je nach Hütte kannst du die Reservierung online, per E-Mail oder telefonisch durchführen.
  4. Den Schlafplatz ca. 2-5 Monate im Voraus reservieren. Bei zeitlicher Flexibilität können auch ein paar Wochen ausreichen.
  5. Alpenvereinsmitglied werden. Gäste mit einer Alpenverein-Mitgliedskarte erhalten Ermäßigungen auf Hüttenübernachtungen. Sie inkludiert auch die Alpenverein Weltweit Service Versicherung.
  6. Verhaltensregeln in den Schutzhütten beachten.
  7. Ausreichend Bargeld mitbringen. Pro Person mit mind. 60-80 EUR/Tag zu rechnen. In manchen Hütten ist Kartenzahlung möglich, oft allerdings ausschließlich Barzahlung.
  8. Ausrüstung für eine Hüttenwanderung: Unsere Packliste für eine Hüttentour
  9. Notrufnummern 140 und 112 einprägen.
  10. Essentielles Österreichisch lernen.

1. Hüttenwandersaison: Juni – September

Olpererhütte, Zillertaler Alpen, Berliner Höhenweg, Österreich
Berliner Höhenweg

Die Hüttenwandersaison in den österreichischen Alpen startet im Juni. Die Öffnungszeiten der jeweiligen Schutzhütten variieren jedes Jahr je nach Schnee- und Wetterlage.

Die meisten Hütten sind von Mitte/Ende Juni bis Ende September geöffnet. Einige Hütten in niedrigeren Lagen öffnen jedoch bereits Mitte Mai und schließen erst Ende Oktober/Anfang November.

Für deine allererste Hüttenwanderung empfehle ich, den Beginn sowie das Ende der Wandersaison zu meiden. Plane deine Tour für die Sommermonate Juli, August oder Anfang September, um auf der sicheren Seite bzgl. Wetterkapriolen zu sein. 

Während dieser Zeit sind alle Hütten bereits im Vollbetrieb. Außerdem herrschen im Hochsommer normalerweise die besten Wanderbedingungen.

Um die exakten Öffnungszeiten einer bestimmten Hütte herauszufinden, google einfach den Namen der Hütte. Die meisten (wenn nicht sogar alle) Hütten verfügen mittlerweile über eine eigene Website.


2. Eine etablierte Wanderroute wählen

Leutkircher Hütte, Lechtaler Alpen, Österreich
Adlerweg (Lechtaler Alpen)

In Österreich gibt es hunderte bereits etablierte Hüttenwanderungen. Das hat den großen Vorteil, dass keine Hüttenwanderung „neu erfunden“ werden muss. Wir empfehlen, einem der unzähligen Höhenwege oder einer Hüttenrunde zu folgen.

Der „Nachteil“ daran ist, dass es einfach viel zu viele Optionen gibt. Wir wussten vor einigen Jahren nicht, wo wir mit einer „Suche“ überhaupt anfangen sollen. Durch unsere Erfahrungswerte der letzten Jahre sehen wir uns in einer guten Postion, dir bei der Entscheidung für eine passende Route virtuell zur Seite zu stehen.

Weiter unten im Text haben wir unsere Lieblings-Hüttentouren in den österreichischen Alpen aufgelistet.

Wer eine kurze Zusammenfassung zu jeder Wanderroute lesen möchte, sollte auch Blick auf meinen Beitrag zu den schönsten Hüttenwanderungen Österreichs werfen.

Sobald du dich für eine Hüttenwanderung entschieden hast, weißt du genau, welche Hütten du zu reservieren hast. Beim Karwendel Höhenweg (von Ost nach West) lauten die jeweiligen Etappen z.B. wie folgt:

Etappe 1 | Scharnitz – Hallerangerhaus

Etappe 2 | Hallerangerhaus – Bettelwurfhütte

Etappe 3 | Bettelwurfhütte – Pfeishütte

Etappe 4 | Pfeishütte – Solsteinhaus

Etappe 5 | Solsteinhaus – Nördlinger Hütte

Etappe 6 | Nördlinger Hütte – Reith bei Seefeld


Populäre Hüttenwanderungen in Österreich


2-Tagestouren


Empfohlene Wanderführer


Änderung etablierter Routen

Du kannst eine bereits bestehende Wanderroute natürlich auch abändern. Wenn deine gewählte Hüttenwanderung eigentlich 8 Tage lang dauert, du aber nur 4 davon wandern möchtest, ist das mit zusätzlichem Planungsaufwand zumeist möglich.

Die meisten Hütten verfügen über sogenannte „Zustiege“, welche dementsprechend auch für „Ausstiege“ genutzt werden können. Dadurch können Teile einer Hüttenwanderung strategisch abgekürzt oder gänzlich ausgelassen werden. Wir haben Hüttenwanderungen bisher aufgrund von schlechtem Wetter, aus Budgetgründen oder auf Empfehlung abgekürzt. 

Eine Kombination von mehreren Etappen empfehlen wir im Normalfall nicht. Es sei denn, du kennst dich in der entsprechenden Region sehr gut aus bzw. hast diesbezüglich eine Empfehlung erhalten.

Die einzelnen Etappen auf Höhenwegen können im Vergleich zu Fernwanderwegen in anderen Teilen der Welt sehr kurz erscheinen (km-Anzahl). Diese kurzen Etappen können technisch allerdings sehr anspruchsvoll sein und viel mehr Zeit, Konzentration und Energie erfordern, als du vorweg erwarten würdest.

Als Beispiel: Die Etappe 21 des Adlerwegs in Tirol vom Württemberger Haus zur Memminger Hütte ist “nur” 7 km lang. Auch die folgende Etappe 22 des Adlerwegs von der Memminger Hütte zur Ansbacher Hütte ist nur 10 km lang.

Wenn du nur auf die Kilometeranzahl der beiden Etappen achtest, könntest du in Versuchung geraten, diese beiden Etappen zu kombinieren. Angesichts des schwierigen, alpinen Geländes und der massiven Höhenunterschiede wäre dies allerdings (vor allem im oben genannten Beispiel) ein großer Fehler. 


Schwierigkeit der Wanderwege

Die Wanderwege in Österreich werden je nach Schwierigkeit farblich unterschieden. Du triffst du normalerweise auf:

Blau markierte Wege: Einfache Bergwege

Rot markierte Wege: Mittelschwere Bergwege

Schwarz markierte Wege: Schwere Bergwege

Alpine Wege: Anspruchsvolle, teilweise auch unmarkierte Bergwege, welche nur für erfahrene Alpinist*innen vorgesehen sind. Hüttentouren und Höhenwege meiden diese Routen für gewöhnlich.

Auf diversen gedruckten Wanderkarten der österreichischen Alpen wird die technische Schwierigkeit zumeist durch die Art der eingezeichneten Linie ausgewiesen.

Eine gerade Linie bedeutet, das es sich um einen einfachen-mittelschweren Wanderweg handelt, bei einer gestrichelten Linie handelt es sich um einen mittelschweren Weg und eine gepunktete Linie bedeutet, dass es sich um einen sehr anspruchsvollen Bergweg handelt (der manchmal auch spezielle Ausrüstung erfordert).

Die meisten Höhenwege sind mittelschwer bis anspruchsvoll. Sabrina und ich bevorzugen diese Wege, weil wir die Herausforderung, die Ruhe und die landschaftliche Schönheit mögen, die diese Höhenwege normalerweise mit sich bringen. 

Falls du zum ersten Mal in den österreichischen Alpen von Hütte zu Hütte wandern möchtest und auf der Suche nach etwas Leichtem für Einsteiger:innen bist, empfehlen wir die folgenden Hüttenwanderungen:


Wegweiser/Wegmarkierungen

rot-weiß-rote Wegweiser/Wegmarkierung am Baum, Österreich

Wanderwege in Österreich sind mit rot-weiß-roten Streifen markiert, genau wie die österreichische Flagge. Manchmal kann die Wegmarkierung auch nur ein roter Farbklecks auf einem Felsen sein.

Die österreichischen Bergwege sehr gut gepflegt und beschildert. Aufgrund der vielen Wegmarkierungen und Beschilderungen wirst du kaum Probleme bei der Wegfindung haben.

Falls du am Beginn der Wandersaison unterwegs bist, kann es sein, dass einige Wege oder auch Wegweiser durch Lawinenabgänge oder von starkem Wind beschädigt wurden. Oft blockieren umgefallene Bäume deinen Weg. Sei hier besonders vorsichtig.


Genehmigungen

Für eine Hüttenwanderung in Österreich ist keine Genehmigung notwendig (so wie das zum Beispiel in Nepal oder den USA nötig ist).


3. Schlafplatz reservieren ist Pflicht

Leutkircher Hütte beim Sonnenaufgang, Lechtaler Alpen, Wandern von Hütte zu Hütte in Österreich
Leutkircher Hütte, Adlerweg

Sobald wir uns für eine Wanderroute entschieden haben, erstellen wir Liste der Hütten inkl. Datum unserer jeweiligen Übernachtung. Nun können wir mit der Reservierung unserer Schlafplätze beginnen.

Die Reservierung des Schlafplatzes in den Schutzhütten Österreichs ist übrigens obligatorisch (mit Ausnahme von Notfällen).


Schlafplätze reservieren: Wo und Wie?

Leider gibt es in Österreich keine einheitliche Reservierungsplattform für Hüttenreservierungen.


Online Reservierung

Viele Hütten, die vom Österreichischen Alpenverein (ÖAV) oder dem Deutschen Alpenverein (DAV) bewirtschaftet werden, können online über die Plattformen huetten-holiday.com oder hut-reservation.org reserviert werden. 

Um herauszufinden, ob eine Hütte via hut-reservation.org oder Hütten-holiday reserviert werden kann, google einfach „hut-reservation“ oder „hüttenholiday“ zusammen mit dem Namen der Hütte. Alternativ kannst du in der Regel auch von der Website der jeweiligen Hütte zur spezifischen Reservierungsseite navigieren.


Hüttenreservierung mit hut-reservation.org

Es ist nicht zwingend erforderlich, AV-Mitglied zu sein, um Reservierungen über hut-reservation.org durchzuführen. Auch Nicht-Mitglieder können die Plattform nutzen, um einen Schlafplatz zu reservieren.

Auf der Reservierungsseite der jeweiligen Hütte (z. B. Pfeishütte) kann das gewünschte Anreisedatum ausgewählt werden. Anschließend wird die Verfügbarkeit für das ausgewählte Datum angezeigt. Nachfolgend sind die gewünschten Plätze und Essenswünsche etc. bis zur Bestätigung auswählen.

Zum Abschluss wird eine E-Mail an die angegebene Adresse versandt. In dieser E-Mail befindet sich ein Link, der angeklickt werden muss, um die Reservierung final zu bestätigen.


Email / Telefonische Reservierungen

Leider sind nicht alle österreichischen Hütten auf hut-reservation.org oder Hüttenholiday registriert.

Falls eine Online-Reservierung nicht möglich ist, schreiben wir entweder eine E-Mail oder rufen direkt in der Hütte an.

Bei einer direkten Kontaktaufnahme mit der Hütte sollten in der Anfrage folgende Angaben enthalten sein:

Name

Personenanzahl | Plätze im Matratzenlager, Mehrbettzimmer oder Zweibettzimmer.

Datum der Ankunft

Anzahl der gewünschten Übernachtungen

Alpenvereinsmitgliedschaft | Ja / Nein

Halbpension oder À la carte | Wenn du eine Reservierung vornimmst, wird dich der Hüttenwirt (oder das Online-Formular) fragen, ob du Halbpension (Frühstück und Abendessen) hinzufügen möchtest.

Diätetische Einschränkungen | Gib bestenfalls gleich bei deiner Reservierung bekannt, ob und welche diätetische Einschränkungen du hast. In österreichischen Hütten gibt es zwar fast immer eine vegetarische Option zur Wahl, vegane oder glutenfreie Gerichte sind jedoch zumeist nur auf Vorbestellung verfügbar.


Hüttenreservierungen stornieren

Falls sich deine Pläne ändern, storniere deine Hüttenreservierung bitte schnellstmöglich.

Mach dich mit den jeweiligen Stornobedingungen der Hütten vor deiner Reservierung vertraut. Bei einer Stornierung könnten nämlich Gebühren anfallen (vor allem bei kurzfristigen Absagen). 


Zusätzliche Infos |

Einige (jedoch nicht alle) Schutzhütten sind hundefreundlich. Wer mit einem Hund von Hütte zu Hütte wandern möchte, sollte direkt bei den betreffenden Hütten nachfragen, ob ein Hund willkommen ist. Oft kann diese Information auf der jeweiligen Webseite der Hütte gefunden werden.

In sehr beliebten Regionen wird eine Anzahlung für die Reservierung eines Schlafplatzes (zumeist 10 EUR / Person) fällig.


4. Schlafplatz frühzeitig reservieren

Sonnenaufgang bei der Wiesbadener Hütte, Silvretta, Montafoner Hüttenrunde, Hüttenwanderung in Österreich
Wiesbadener Hütte, Montafoner Hüttenrunde

Wir empfehlen, einen Schlafplatz ca. 2-5 Monate im Voraus zu reservieren.

Vor allem dann, wenn deine Termine nicht flexibel sind und du in einem Privatzimmer (Zweibettzimmer) übernachten möchtest. 

Wenn du zeitlich flexibel bist und es dir nichts ausmacht, ein Zimmer mit anderen Leuten zu teilen – entweder in einem Mehrbettzimmer oder in einem Matratzenlager – dann musst du nicht so weit im Voraus buchen.

Achtung | Nicht alle Hütten verfügen über Privatzimmer (Zweibettzimmer).

Wir reservieren unsere Schlafplätze in Österreichs Berghütten zumeist bereits Monate im Voraus.


5. Alpenvereins-Mitgliedschaft

Tilisunahütte mit Tilisunasee im Sommer, Rätikon Höhenweg, Hüttenwanderung in Vorarlberg, Österreich
Tilisunahütte, Rätikon Höhenweg

Durch eine Mitgliedschaft beim Österreichischen Alpenverein (ÖAV) erhältst du einen erheblichen Rabatt auf Übernachtungen in allen Berghütten, die Verträge mit dem Österreichischen Alpenverein haben.

Um den Rabatt zu erhalten, musst du deine Alpenvereinsmitgliedskarte bei der Bezahlung in der Hütte vorlegen. 

In ganz Europa gibt es unzählige Alpenvereine.

Falls du Mitglied in einem der folgenden Alpenvereine bist (Mitglieder der UIAA, Gegenrechtsabkommen), hast du Anspruch auf die gleichen Vergünstigungen wie österreichische Alpenvereinsmitglieder (ÖAV):

  • Deutscher Alpenverein (DAV)
  • Südtiroler Alpenverein (AVS)
  • Schweizer Alpen-Club (SAC)
  • Club Alpino Italiano (CAI)
  • Club Alpin Français (CAF)
  • Federación Española de Deportes de Montaña y Escalada (FEDME)
  • Liechtensteiner Alpenverein (LAV)
  • Slowenischer Bergsteigerverband (PZS)
  • Club Alpin Belge (CAB)
  • Groupe Alpin Luxembourgeois (GAL)
  • Dansk Bjergklub
  • Federazione Alpinistica Ticinese Schweiz (FAT)
  • die Nederlandse Klim- en Bergsportvereniging (NKBV)

Wir können beispielsweise bei Hüttenübernachtungen in Slowenien unsere ÖAV-Karten vorlegen und erhalten auch hier den entsprechenden Alpenvereinsrabatt auf den Übernachtungspreis. 

Hinweis: Für eine AV-Mitgliedschaft ist ein jährlicher Mitgliedsbeitrag zu entrichten. 

Ein weiterer Grund, der für eine AV-Mitgliedschaft spricht, ist die inkludierte Bergrettungs- und Rückholversicherung (Alpenverein Weltweit Service).


6. Verhaltensregeln in den Schutzhütten

Sonnenaufgang auf der Außenterrasse der Saarbrücker Hütte im Montafon, Silvretta, Österreichische Alpen
Saarbrücker Hütte, Silvretta, Montafoner Hüttenrunde

Die meisten Schutzhütten in Österreich sind entweder im Besitz des Österreichischen Alpenvereins oder des Deutschen Alpenvereins.

Die Hütten werden von sogenannten Hüttenpächtern bewirtschaftet, die sich für diese Aufgabe eignen. Das Leben der Hüttenwirt:innen ist äußerst anspruchsvoll.

Sie verbringen Monate damit, ihre Hütten in Stand zu halten, sie mit Lebensmitteln zu versorgen, die Gäste mit Hausmannskost zu verwöhnen und saubere Schlafplätze zur Verfügung zu stellen.

Wenn du eine Hütte besuchst, ist es so, als würdest du jemanden zu Hause besuchen. Verhalte dich höflich und respektvoll.

Trockenraum in einer österreichischen Schutzhütte

1. Bevor du die Schlafräume betrittst, ziehe deine Wanderschuhe aus. In der Regel gibt es in jeder Hütte eine ausgewiesenen Schuh- bzw. Trockenraum. Nimm deine Schuhe auf keinen Fall mit in die Schlafräume. Viele Hütten stellen dir Hüttenschuhe (Hausschuhe) zur Verfügung. Aus hygienischen Gründen bevorzugen wir unsere eigenen Crocs

2. Trockne deine nasse Kleidung draußen (auf Wäscheleinen) oder in den Trockenräumen

3. Bei der Ankunft: Das Einchecken in der Hütte beinhaltet in der Regel die Angabe deines Namens, das Vorzeigen deiner Alpenvereinsmitgliedskarte, ev. auch den Kauf von Duschmarken (wenn gewünscht) und manchmal auch bereits die Bestellung deines Abendessens. Nachdem du eingecheckt hast und deine Schuhe ausgezogen hast, wirst du zu deinem Zimmer bzw. Schlafplatz geführt. Das Personal wird dich auch darüber informieren, wann das Abendessen und das Frühstück serviert wird. Oft zeigen sie dir auch, auf welchem Tisch du beim Abendessen sitzen wirst.

4. Erscheine pünktlich zum Abendessen und setze dich auf deinen zugewiesenen Platz. In den meisten Hütten werden die Sitzplätze von den Mitarbeiter*innen eingeteilt. Normalerweise teilst du dir einen Tisch mit anderen Gästen. So wird sichergestellt, dass niemand alleine sitzt. 

5. Erscheine pünktlich zum Frühstück. Das Frühstück ist in der Regel als Buffet aufgebaut und ist normalerweise für 1 Stunde oder max. 90 Minuten verfügbar.

6. Österreichische Hütten sind gesellige Orte, die eine Atmosphäre des Feierns fördern (vor allem, wenn Schnaps ausgeschenkt wird). Saug die Stimmung auf, aber übertreibe es nicht – verkatert wandern ist alles andere als empfehlenswert.

7. Respektiere die Hüttenruhe um 22 Uhr. 

8. Begleiche deine Rechnung am Abend, bevor du ins Bett gehst.

9. Bring einen Hüttenschlafsack mit.

10. Kein Essen in den Schlafzimmern. 

11. Konsumiere kein mitgebrachtes Essen in den Berghütten. Hüttenwirt*innen verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Speisen & Getränken. Die Übernachtungseinnahmen gehen direkt an den Alpenverein. 

12. Bring deinen Müll wieder zurück ins Tal und entsorge ihn dort.


7. Tagesbudget: 60-80 EUR / Person

Stripsenjochhaus, Wilder Kaiser, Tirol, Österreich
Stripsenjochhaus, Wilder Kaiser

Die Kosten für die Übernachtung in österreichischen Hütten variieren je nach:

Art der Berghütte. Es gibt insgesamt drei Kategorien von Berghütten in Österreich. Hütten, die abgelegener sind und nur per Hubschrauber versorgt werden können, sind etwas teurer als Hütten, die über eine Straße mit dem Auto erreichbar sind. 

Alpenvereinsmitgliedschaft. Wenn du AV-Mitglied bist, erhältst du einen Rabatt auf die Übernachtungspreise in Alpenvereins-Hütten. 

Zimmerart. Hütten haben in der Regel verschiedene Zimmertypen. Wenn du in einem Zweibettzimmer übernachtest, zahlst du deutlich mehr als in einem Matratzenlager oder einem Mehrbettzimmer. 

Alter. Je nach Hütte können die Preise je nach Alter variieren: Erwachsene (18+ Jahre), Jugendliche (7-18 Jahre) und Kinder (0-6 Jahre). Manchmal gibt es eine zusätzliche Junior-Kategorie für Personen zwischen 19 und 25 Jahren. 

Bring unbedingt ausreichend Bargeld mit, da wenige Schutzhütten in Österreich Kartenzahlung akzeptieren.


Nächtigungspreise ohne AV-Mitgliedschaft

Matratzenlager: 18 – 25 EUR

Mehrbettzimmer: 22 – 35 EUR

Zweibettzimmer (Zimmer mit 2 Betten): 35 – 40 EUR


Nächtigungspreise für AV-Mitglieder

Matratzenlager: 9 – 13 EUR

Mehrbettzimmer: 12 – 22 EUR

Zweibettzimmer (Zimmer mit 2 Betten): 19 – 25 EUR


Speisen & Getränke 

Die meisten Hütten bieten eine Halbpensions-Option an, die jeweils ein Frühstück und Abendessen inkludiert.

Einige Hütten verfügen ausschließlich über ein À-la-carte-Menü fürs Abendessen, während andere Hütten auch beide Optionen anbieten (Halbpension & À-la-carte). 

Halbpension (Frühstück und Abendessen) kostet normalerweise ca. 30 EUR pro Person. In der Halbpension sind keine Getränke enthalten. 

Wenn du ein Lunchpaket für den nächsten Tag benötigen solltest, bestelle es am besten bereits am Vorabend. Das machen wir meistens, wenn es am nächsten Tag keine Möglichkeit für ein Mittagessen unterwegs gibt (keine Hütte am Weg).


Duschen

Einige Berghütten verfügen über Duschen, die zumeist mit Wertmarken/Münzen betrieben werden. Wertmarken kosten in der Regel 3 – 4 EUR für eine 3 – 4 Minuten-Dusche. 

Geh bitte sparsam mit dem zur Verfügung gestellten Wasser in den Hütten um. In den Bergen ist dieses zumeist ein knappes Gut.


Ausgaben für 1 Nacht in einer österreichischen Berghütte

Übernachtung im Lager: 9 EUR – 25 EUR

Halbpension: 30 EUR 

3 Getränke: 15 EUR

Eine Übernachtung inkl. Halbpension kostet in einer österreichischen Schutzhütte mindestens 60 – 80 EUR.


8. Ausrüstung Hüttentour

Osprey Kestrel 38 Rucksack Hüttenwanderung, Lechtaler Alpen, Österreich
Adlerweg Lechtaler Alpen

In unserer Packliste für Hüttentouren findest alle Informationen für die nötige Ausrüstung während einer Hüttentour.


9. Notrufnummer: 140 oder 112

Sonnenaufgang in den Lechtaler Alpen, Aussicht auf Verwall, Österreich
Lechtaler Alpen

Österreichischer Alpinnotruf: 140

Europäische Notrufnummer: 112


Nachdem du einen Notruf abgesetzt hast:

  • Lass dein Mobiltelefon eingeschaltet.
  • Tätige keine weiteren Anrufe.

Weitere Informationen dazu findest du unter Notruf am Berg.


10. Essenzielles „Österreichisch“

Kaiserschmarrn, Sulzenalm, Filzmoos, Österreich

Begrüßung/Verabschiedung

Servus: Hallo / Tschüss!

Servas: Hallo / Tschüss!

Griaß di: Hallo (zu einer Person)!

Griaß eich: Hallo (zu zwei oder mehr Personen)!

Griaß enk: Hallo (zu zwei oder mehr Personen)!

Pfiat di: Tschüss zu einer Person!

Pfiat eich: Abschied von zwei oder mehr Personen

Pfiat enk: Abschied von zwei oder mehr Personen


Speisen


Suppen

Kaspressknödelsuppe: Käseknödelsuppe. Ein oder zwei große flachgepresste Knödel aus Brot, Eiern und Bergkäse werden in einer klaren Brühsuppe serviert.

Frittatensuppe: Zerkleinerte Pfannkuchen-Schnipsel in einer klaren Rindssuppe serviert

Grießnockerlsuppe: Grießklößchensuppe

Gerstensuppe: Graupensuppe


Hauptspeisen mit Fleisch

Tiroler Gröstl: gekochte Kartoffeln kombiniert mit Rind- oder Schweinefleisch und Zwiebeln werden in einer Pfanne gebraten. Dazu wird ein Spiegelei serviert. Diese deftige Mahlzeit ist in den Wander- und Skigebieten Tirols sehr beliebt.

Geselchtes mit Kraut und Knödel: Rauchfleisch/Selchfleisch mit Knödel und Sauerkraut

Blunzengröstl: Blutwurst in der Pfanne vermischt mit Zwiebeln und Kartoffeln

Zwiebelrostbraten: Roastbeef mit gerösteten Zwiebeln in Bratensoße

Faschierter Braten / Faschierte Laibchen mit Erdäpfelpüree: Hackbraten / Frikatellen mit Kartoffelpüree

Grammelknödel: Griebenknödel

Schinkenfleckerl: Nudeln mit Schinken und Zwiebeln

Hühnergeschnetzeltes mit Reis: Hühnerfleischstreifen mit Reis und Saft


Vegetarische Gerichte

Käsespätzle: Spätzle mit Bergkäse überbacken und mit Röstzwiebeln und Schnittlauch garniert

Eiernockerl: Pfannengericht aus Nockerln und Eiern

Geröstete Knödel mit Ei: Knödel mit Eiern und Zwiebel

Krautfleckerl: Nudeln mit Kraut und Zwiebeln


Nachspeisen

Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster: Geraspelte Pfannkuchen, die mit Puderzucker und in Rum getränkten Rosinen belegt sind. Traditionell wird er mit einer Seite Pflaumensauce serviert.

Marillenknödel: Aprikosenknödel

Germknödel: fluffiger Hefeteigknödel, gefüllt mit gewürzter Pflaumenmarmelade und serviert mit geschmolzener Butter und einer Mischung aus Mohn und Zucker obenauf

Topfenstrudel: Quark Strudel

Palatschinken: Österreichische Pfannkuchen – meist mit Marmelade gefüllt

Mohnnudeln: dicke Nudeln aus Kartoffelteig mit gemahlenem Mohn und Zucker bestreut

Buchteln: im Ofen gebackene Hefeknödel, oft mit Marmelade gefüllt 

Salzburger Nockerl: süßes Soufflé


Getränke


Alkoholfreie Getränke

Soda: Sprudelwasser

Apfelsaft gespritzt: Apfelsaftschorle

Soda Zitrone: Sprudelwasser mit Zitronensaft

Almdudler: kohlensäurehaltige Limonade, aromatisiert mit natürlichen Alpenkräutern


Alkoholische Getränke

G’spritzter weiß (weißer Spritzer): Weißweinschorle

G’Spritzter rot (roter Spritzer): Rotweinschorle

Kaiserspritzer: Weißwein, Soda-Wasser gemischt mit Holundersaft

Almdudler weiß: Weißwein gemischt mit Almdudler (Kräuterlimonade)

Almdudler rot: Rotwein gemischt mit Almdudler (Kräuterlimonade)

Dreiermischung rot / weiß: meist eine Mischung aus Wein (rot oder weiß), Soda-Wasser und Almdudler

Jagatee: Schwarzer Tee mit Rum


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Kati Walzl

Hi! Ich bin Kati. Geboren und aufgewachsen in Niederösterreich, habe ich meine Jugend hauptsächlich mit Fußball spielen und meinem Studium verbracht. Später habe ich für einige Jahre in einer Werbeagentur in Wien gearbeitet, bis ich 2015 Sabrina in San Francisco kennen und lieben lernte und wir beschlossen, gemeinsam die Welt zu entdecken. Ich bevorzuge einsame Wanderwege, wo ich die Ruhe der Natur so richtig genießen kann.

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