Die Ötschergräben sind eine eindrucksvolle Schlucht im Naturpark Ötscher-Tormäuer im Mostviertel in Niederösterreich.
Zahlreiche Stege und Brücken winden sich durch die tiefe Schlucht, während der klare Ötscherbach, gespeist von kaskadenartigen Wasserfällen, seinen Weg durch das Tal bahnt.
Wer die gesamte Schlucht durchwandern möchte, sollte dafür insgesamt ca. 7 Stunden einplanen. Das ist jedoch nicht zwingend nötig. Eine gute Option ist die Wanderung bis zur Jausenstation Ötscherhias, die etwa auf halber Strecke liegt. Dort kann spontan entschieden werden, ob der Weg fortgesetzt oder umgekehrt wird.
Wir haben die Ötschergräben bereits 2x besucht. Unser erster Besuch in den Ötschergräben liegt schon eine Weile zurück und war damals im September. Beim zweiten Mal waren wir während einer Hitzewelle im Juli in der Schlucht, was wir absolut nicht empfehlen können. Es war einfach viel zu heiß, der Ötscherbach und die Wasserfälle führten zudem extrem wenig Wasser, was eine wirkliche Abkühlung zusätzlich erschwerte.
Beim ersten Mal kombinierten wir die Tour mit einer Übernachtung im Schutzhaus Vorderötscher und setzten sie am nächsten Tag bis zur Gemeindealpe fort. Im vergangenen Juli legten wir die gesamte Strecke – vom Naturparkzentrum Ötscher-Basis bis zur Gemeindealpe – an einem Tag zurück.
Der Abschnitt zwischen dem Schutzhaus Vorderötscher und der Gemeindealpe sagte uns jedoch gar nicht zu: Der Weg war stellenweise stark verwachsen und es lagen umgestürzte Bäume im Gelände. Daher können wir diese Route nicht (mehr) empfehlen und beschreiben hier die Ötschergräben-Wanderung nun als Tagestour mit Hin- und Rückweg auf derselben Strecke.

- Ausgangspunkt: Naturparkzentrum Ötscher Basis in Wienerbruck | Google Maps
- Distanz: 17 km Hinweg wie Rückweg
- Benötigte Zeit: 6:40 Stunden
- Aufstieg/Abstieg gesamt: 323 m
- Schwierigkeit: Mittel
- Min. Höhe: 796 m
- Max. Höhe: 617 m
- Beste Wanderzeit: Mai – Oktober
- Aktueller Wetterbericht & Webcams: Bergfex Wetter Wienerbruck
- Empfehlenswerte Unterkünfte in Mitterbach: Berliner Ecke (Budget), R&R Residenzen Hotel (Mittelklasse), meinHimmelschlüssel (Luxus)
- Empfohlene Wanderkarte: Ötscherland WK 031 1:50 000 (Freytag + Berndt)
Ötschergräben Wanderkarte
Ausgangspunkt

Die Wanderung durch die Ötschergräben startet beim Naturparkzentrum Ötscher-Basis in Wienerbruck.
Um den Wanderweg von Wien aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, fuhren wir zunächst mit dem Zug nach St. Pölten (ca. 30 Minuten). Dort erfolgte der Umstieg in die regionale Mariazeller Bahn, die in etwa 1 Stunde und 50 Minuten den Bahnhof Wienerbruck-Josefsberg erreicht. Ein Zugticket sollte bis Wienerbruck-Josefsberg gelöst werden.
In der Nähe der Ötschergräben gibt es zwei gebührenpflichtige Parkplätze.
Bei unserem Besuch wurden die folgende Parkgebühren erhoben:
- Bis zu 1 Stunde | 1 EUR
- Bis zu 2 Stunden | 2 EUR
- Tageskarte | 5 EUR
Die Bezahlung der Parkgebühren ist in bar oder mit Karte möglich.
Falls es Probleme mit dem Parkautomaten geben sollte, kann das Parkticket alternativ auch im Naturparkzentrum Ötscher-Basis lösen.
Eintrittspreise

Der Eintritt in die Ötschergräben-Schlucht ist gebührenpflichtig: Aktuelle Eintrittsgebühren & Online Tickets.
Der Eintrittspreis ist im Naturparkzentrum Ötscher-Basis zu bezahlen, das von Mai bis Oktober geöffnet ist.
Für Inhaber:innen der Wilde Wunder Card ist der Eintritt kostenlos. Regionale Beherbergungsbetriebe geben diese Karte üblicherweise beim Einchecken an ihre Übernachtungsgäste aus.
Ötschergräben Wegbeschreibung
Naturparkzentrum Ötscher-Basis – Kraftwerk (35 Minuten)

Wir starten die Wanderung biem Naturparkzentrum Ötscher-Basis, das einen kleinen Shop und ein Café beherbergt. Das Café ist jedoch nur am Wochenende (Freitag bis Sonntag, 11–18 Uhr) geöffnet.
Falls keine Wilde Wunder Card vorhanden ist, kann die Eintrittskarte für die Ötschergräben hier erworben werden.
Der Wanderweg durch die Ötschergräben startet direkt hinter dem Naturparkzentrum Ötscher-Basis. Wir folgen der Beschilderung, welche uns den Weg in Richtung Ötschergräben und Jausenstation Ötscherhias weist.
Zunächst führt eine asphaltierte Straße entlang des Stausees, bevor wir links auf einen Schotterweg abzweigen, der zum Eingang der Ötschergräben führt.
Der Pfad verläuft in südwestlicher Richtung durch dichten Wald und ist mit Holzstegen sowie Geländern gesichert.

Nachdem die Brücke über den Lassingbach überquert wurde, verläuft der Pfad zunächst entlang des westlichen und später des nördlichen Ufers (rechte Seite). An dieser Stelle erinnert das Bachbett an einen übergroßen Blumentopf, aus dem üppige Vegetation hervorquillt.
Der Holzsteg weist den weiteren Weg.
Nach Erreichen des Kienfall-Wasserfalls wird der Bach erneut überquert. Durch einen Mischwald führt der Weg weiter zu einem Aussichtspunkt, der einen beeindruckenden Blick in die Schlucht bietet.

Von diesem Punkt wandern wir über mehrere Treppenstufen bergab und queren anschließend mehrere natürliche Felsbögen.
In diesem Abschnitt war der Weg aufgrund des rutschigen Untergrunds ziemlich anspruchsvoll.

Wir setzen den Abstieg zum Kraftwerk fort, welches in einem gelben Gebäude untergebracht ist.
Kraftwerk – Ötscherhias (1 Stunde)

Hinter dem Kraftwerk führt eine Brücke über den Fluss. Nachdem wir die Brücke überquert haben, folgen wir dem Weg nach links.
Der Pfad verläuft zunächst entlang des Bachbetts der Erlauf und später des Ötscherbachs. Mit zunehmender Strecke verengt sich die Schlucht, und die Felswände ragen immer imposanter über uns empor.

Es sind noch einige weitere Brücken zu überqueren, bevor die Jausenstation Ötscherhias erreicht wird.
Die Jausenstation Ötscherhias liegt über einer Brücke am bewaldeten Ufer des Ötscherbachs und erinnert an ein Baumhaus. Sie ist ausschließlich bei gutem Wetter von Ende April bis Ende Oktober geöffnet (9-17 Uhr). Bitte unbedingt vor der Wanderung die genauen Öffnungszeiten prüfen.

Der Ötscherhias bietet diverse Getränke und kleinere Gerichte an, wie zum Beispiel eine Frittatensuppe, Würstl oder ein Selchfleischbrot mit Kren.
Ötscherhias – Mirafall – Schleierfall (1:30 Stunden)

Die meisten Besucher:innen kehren vom Ötscherhias zum Ausgangspunkt zurück oder wandern zum Bahnhof Erlaufkause und nehmen die Mariazellerbahn zurück zur Ötscher-Basis.
Der Schluchtenweg führt jedoch noch weiter, etwa 4 km bis zum Schutzhaus Vorderötscher in der Nähe des Schleierfalls (Google Maps). Auf diesem Abschnitt passiert man auch den Mirafall, der bei unserem letzten Besuch jedoch leider vollständig ausgetrocknet und daher nicht zu sehen war.
Wie weit du gehen möchtest, bleibt ganz dir überlassen.

Im Sommer kann die Hitze in den Ötschergräben sehr unangenehm werden. Daher empfehlen wir, regelmäßige Pausen im Schatten einzulegen und in den Pools nahe des Ötscherhias zu baden.
An einem kühleren Herbsttag könnte es sich hingegen lohnen, die Wanderung bis zum Ende fortzusetzen. Für die Gesamtstrecke (inkl. Hin- und Rückweg) müssen ca. 17 km absolviert werden.
Schleierfall – Ötscherhias – Naturparkzentrum Ötscher-Basis (3:20 Stunden)

Für den Rückweg folgen wir dem selben Weg zurück zum Naturparkzentrum Ötscher-Basis.
Empfehlenswerte Unterkünfte
Am Ende der Wanderung besteht die Möglichkeit, sich in Mitterbach am Erlaufsee zu erholen, bevor die Heimreise angetreten wird:
Budget | Die Pension Berliner Ecke in Mitterbach bietet Apartments oder Einzelzimmer in zentraler Lage. Gäste erwarten freundliche Gastgeber*innen, eine gemütliche Unterkunft sowie ein optional buchbares Frühstück.
Mittelklasse | Das R&R Residenzen Hotel zählt zu den beliebtesten Hotels in Mitterbach. Es zeichnet sich durch makellose Zimmer, einen Wellnessbereich und ausgezeichnete kulinarische Verpflegung aus.
Luxus | meinHimmelschlüssel bietet zwei moderne, geschmackvoll eingerichtete Apartments mit Bergblick.
Eine Unterkunft in Mitterbach am Erlaufsee buchen.
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